Fast keine schweren Delikte im Jahr 2016 Anzahl der Straftaten stieg von 691 auf 740 Fälle
Buchen. (Wd) Mit Spannung wird im Gemeinderat das jährlich vorgetragene Kriminalitätslagenbild erwartet, über das am Montag der Leiter des Polizeireviers Buchen, Kriminaloberrat Martin Fessner, berichtete.
Schwerkriminalität wird in Buchen von der Polizei kaum wahrgenommen. Während sich in Großstädten Menschen um ihre Sicherheit sorgen, scheint das im ländlichen Bereich kein großes Thema zu sein. Foto: tinkstock
Demnach hat es zwar eine Steigerung der bekannt gewordenen Straftaten in Buchen um 7,1 Prozent von 691 auf 740 Fälle im Jahr 2016 gegeben, aber es gibt keine oder kaum Belastung mit schweren und schwersten Delikten, wie Martin Fessner betonte. "Insgesamt besteht für die Stadt Buchen eine im Vergleich unauffällige Kriminalitätsbelastung", versicherte der Revierleiter in seinem Fazit.
HINTERGRUND
Einfacher Diebstahl: Buchen 138 Fälle, Mosbach 360, Walldürn 84, Osterburken 70, Adelsheim 30, Hardheim 41, Höpfingen 8.
Besonders schwerer Diebstahl: Buchen 64, Walldürn 37, Hardheim 16, Osterburken 53, Adelsheim 33, Mosbach 122, Mudau 15, Höpfingen 4.
Betrugsdelikte: Buchen 71, Walldürn 52, Hardheim 29, Osterburken 27, Adelsheim 19, Seckach 15, Rosenberg 9, Mudau 7, Höpfingen 2.
Wohnungseinbrüche: Buchen 1, Höpfingen, Hardheim, Rosenberg jeweils 1, Mosbach 11, Walldürn 8, Adelsheim 7, Mudau 4, Osterburken 3, Ravenstein 0.
Rauschgiftkriminalität: Buchen 80, Mosbach 152, Walldürn 31, Osterburken 40, Adelsheim 35, Hardheim 5, Mudau 4, Höpfingen 1, Rosenberg 1.
Straßenkriminalität: Buchen 136, Mosbach 252, Osterburken 93, Adelsheim 29, Walldürn 68, Hardheim 14, Mudau 13, Ravenstein 11, Höpfingen 3.
Körperverletzungsdelikte: Buchen 126, Mosbach 133, Walldürn 55, Osterburken 43, Adelsheim 79, Hardheim 42, Mudau 11, Höpfingen 7, Ravenstein 5.
Zudem hat das Revier Buchen eine beachtliche Aufklärungsquote von 66,8 Prozent (494 geklärte Fälle). Im Neckar-Odenwald-Kreis lag die Quote letztes Jahr bei 62,9 Prozent, im Bereich des Präsidiums Heilbronn lediglich bei 59 Prozent und im Land bei 60,2 Prozent.
Im Neckar-Odenwald-Kreis stiegen die Straftaten von 4655 auf 5021 Fälle an, was einer Steigerung um 7,9 Prozent entspricht, im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums Heilbronn waren es 35.299 Fälle (plus 2,3 Prozent, wohingegen die Straftaten im Land um 1,3 Prozent abnahmen (609.133 ).
Mit 740 Fallzahlen ist in Buchen 2016 kein dramatischer Wert erreicht, denn bereits 2007 waren es 747 Fälle, 2009 schon mal 764 Fälle. Nach der Häufigkeitszahl (Straftaten pro 100.000 Einwohner) sind es in Buchen 4 180 Straftaten, was einem Zuwachs von 6,9 Prozent entspricht, im Landkreis 3 513 (+6,9 Prozent), landesweit 5599 (-2,8 Prozent). Im Vergleich dieser Häufigkeitszahlen sind es in Mosbach 6 283, in Osterburken 5287, in Seckach 3850, in Walldürn 3494 und in Hardheim 3186 Straftaten.
Martin Fessner verwies in Buchen auf den Rückgang des einfachen Diebstahls von 147 auf 138 Fälle (-6,1 Prozent), 64 Fälle schweren Diebstahls (2015: 62), 89 Vermögens- und Fälschungsdelikte (2015: 87), 80 Rauschgiftdelikte (82) und auf den Rückgang auf 28 Beleidigungen (39).
Allerdings ist die Zahl der Körperverletzungen von 98 auf 126 Fälle (+28,6 Prozent) angestiegen, weil Konflikte immer häufiger mit Fäusten gelöst werden. Verdoppelt hat sich die Anzahl von Sachbeschädigungen von 68 auf 136 Taten, darunter der Anstieg von Kfz-Sachbeschädigungen um 22 auf 50 Fälle. Gemeinschädlicher Taten nahmen von 14 auf 25 Fälle zu. Vier Graffiti-Delikte wurden verzeichnet.
Unter den 402 Tatverdächtigen waren zehn Kinder (2015: 11), 38 Jugendliche (42), 63 Heranwachsende (49), 291 Erwachsene (323). Fessner verwies auf 114 tatverdächtige Ausländer, die damit einen Anteil von 28,4 Prozent haben. Hier gab es kaum eine Veränderung, denn 2015 lag die Quote bei 27,5 Prozent. Eine Quote von 40,9 Prozent wurde hingegen bei Sachbeschädigungen nichtdeutschen Tatverdächtigen zugerechnet.