Hochzeitstorte in der Eberstadter Tropfsteinhöhle

Hohler-Stein-Höhle

Forscher in der Hohler-Stein-HöhleDie Hohler-Stein-Höhle übertrifft in ihren Dimensionen die Eberstadter Tropfsteinhöhle und birgt Tropfsteinschmuck von beeindruckender Größe und Schönheit.

Eine Höhle dieser Dimension hätten auch Fachleute im Unteren Muschelkalk des Baulandes nicht erwartet. Voraussetzung für die Entstehung dieses einzigartigen Höhlensystems ist die besondere Konstellation, die sich aus klimatischen Einflüssen, der Beschaffenheit des Gesteins und geologische Prozesse ergibt.

Sie ist bisher auf eine Länge von 3200 Metern erforscht. Stellenweise erweitert sich sich zu Hallen, in denen bequem ein Bus Platz hätte. Die Befahrung ist jedoch mit erheblichen Strapazen verbunden. Für Besucher ist sie nicht zugänglich.

Aus der Geschichte des Hohlen Steins

Als „Hexenbusch“ war im Volksmund eine Stelle unmittelbar an einem idyllischen Bogen des „Gewesterbachtales“ bekannt. Dort, an der Straße zwischen dem Buchener Stadtteil Eberstadt und Seckach, lag schon seit Urzeiten der „Hohle Stein“.

Ein schmaler Felsspalt öffnete sich zu einem unterirdischen Gang. Im Frühjahr, bei der Schneeschmelze, schossen urplötzlich große Mengen Wasser aus dem Spalt. Jagdhunde oder eine Gans, die hinein geschickt worden waren, kamen meist nicht zurück. Stoff genug für Sagen und unheimliche Vermutungen. „Der Laie“, so schrieb der Freiburger Geologe Professor Dr. Ernst Becksmann im Jahr 1954, „kann seiner Phantasie hier die Zügel schießen und ihr freien Lauf lassen“. Der Wissenschaftler aber wusste, dass begehbare Höhlen - das war eine der Vermutungen - im vorherrschenden Muschelkalkgestein selten sind.

Der Hund des damaligen Adlerwirtes schließlich gab durch sein Vordringen in den Spalt den letzten Anstoß, dem Geheimnis des „Hohlen Steins“ ernsthaft nachzugehen. „Das erweckte den Forscherdrang der Männer des Dorfes“, schrieb Prof. Becksmann. Und weiter: „Alteingesessene Eberstädter Bauern und Flüchtlinge, Männer im reifen Alter und junge Burschen gingen nach vollbrachtem Tagewerk in die Arbeit unter Tage, erstmals am 28. Juni 1953. Bei Kerzenschimmer füllte man schmierigen Lehm in Eimer, die zunächst hinaufgeschleppt, dann mit einer primitiven Handwinde hinaufgezogen wurden.

Erforschung

Diese Gemeinschaft von Männern, die, nicht selten ein wenig verlacht, jeden Abend hinausmarschierten, um, von Idealismus und Forscherdrang getrieben, selbstlos noch schwere Arbeit zu leisten, schloss sich zum ehemaligen „Höhlen- und Heimatverein Eberstadt“ zusammen.“ Ein schmuckes Holzgebäude markierte nun den Eingang des „Hohlen Stein“.

Rund 100 Meter der Höhle konnten die Männer freilegen, dann war „Mutter Natur nicht mehr gewillt, Ihre Kostbarkeiten vor den Höhlenforschern auszubreiten“, die Schwierigkeiten im Gelände schienen unüberwindbar. Damals schon hatte Prof. Becksmann aufgrund verschiedener Tropfsteinfunde prognostiziert, dass die schönsten Teile des Höhlensystems, d.h. größere Hohlräume mit ausgeprägtem Tropfsteinschmuck, noch verborgen liegen müssten. Im Juli 1954 feierte der Höhlenverein noch ein großes Sommerfest, dann allerdings kam der Stillstand. Die Erforschung des Hohlen Steins ruhte so viele Jahre.