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Persönlichkeiten

Buchener Persönlichkeiten

Eine Auswahl von bedeutenden Persönlichkeiten, die in Buchen geboren sind oder zeitweise hier in der Region gelebt haben:

von Buchein

(13. Jahrhundert, vermutlich aus Buchen)
Minnesänger, von ihm sind in der Manessischen Liederhandschrift fünf Lieder überliefert.

Andreas Frey

(geb. ca. 1547 in Buchen, gest. 1610 in Speyer)
Mutmaßlicher Verfasser des ältesten Buches über Dr. Faust von 1587.

Conrad Wimpina

(geb. ca. 1460 in Buchen, gest. 1531 in Amorbach)
Humanist und katholischer Theologe, 1506 Gründungsrektor der Universität Frankfurt/Oder „Viadrina“, Mitverfassser der „Confutatio“, der katholischen Entgegnung auf das Augsburger Bekenntnis der Protestanten 1530, Grabdenkmal in der Buchener Stadtkirche.

Bonifatius Wolfhart gen. Lycosthenes

(geb. ca. 1490 in Buchen, gest. 1543 in Weil der Stadt)
Reformatorischer Theologe in Basel, Straßburg und Augsburg.

Christoph Cornerus

(geb. 1518 in Buchen, gest. 1594 in Frankfurt/Oder)
Reformatorischer Theologe, Mitverfasser der Konkordienformel, Superintendent der Mark Brandenburg.

Gottfried Bessel

(geb. 1672 in Buchen, gest. 1749 in Göttweig)
Bedeutendster Abt des Stifts Göttweig in Niederösterreich, das er nach 1718 nach Plänen von Lukas von Hildebrand wiederaufbauen ließ. Mehrfach Rektor der Universität Wien, Verfasser der Göttweiger Chronik (Chronicon Gotwicense) mit wegweisenden Forschungen zur Urkundenlehre (deutscher Mabillon).

Joseph Martin Kraus

(geb. 1756 in Miltenberg, gest. 1792 in Stockholm)
Deutsch-schwedischer Komponist, verbrachte in Buchen zwischen 1761 und 1776 einen Großteil seiner Jugendjahre. Ab 1781 Hofkapellmeister im Dienst von König Gustav III. von Schweden.

Marianne Kraus

(geb. 1765 in Buchen, gest. 1838 in Erbach)
Malerin, Schwester des Komponisten Joseph Martin Kraus, Hofdame des Grafen von Erbach, Verfasserin eines Reisetagebuches „Für mich gemerkt auf meiner Reise nach Italien 1791“.

Franz Burghardt

(geb. 1803 in Buchen, gest. 1890 in Budapest)
Arzt, großer Wohltäter der Stadt Buchen, nach ihm ist das Burghardt-Gymnasium Buchen benannt.

Franz Sigel

(geb. 1824 in Sinsheim, gest. 1902 in New York)
General, verbrachte einen Teil seiner Jugendjahre in Buchen, 1848 Befehlshaber der badischen Revolutionstruppen, General der Nordstaaten im amerikanischen Sezessionskrieg.

Wilhelm Emelé

(geb. 1830 in Buchen, gest. 1905 in Freiburg)
Genre- und Historienmaler.

Ludwig Freiherr Rüdt von Collenberg

(geb. 1799 in Bödigheim, gest. 1885)
Badischer Außenminister von 1850 bis 1856.

Josef Eschelbacher

(geb. 1848 in Hainstadt, gest. 1916 in Berlin)
Rabbiner in Berlin, verfasste mit seinem Werk - Das Judentum und das Wesen des Christentums 1905 - die erste bedeutende Entgegnung auf jüdischer Seite zur Kontroverse mit Adolf von Harnack.

Josef Wittemann

(geb. 1866 in Buchen, gest. 1931 in Karlsruhe)
Jurist, Zentrumspolitiker, 1929 badischer Innenminister, 1931 badischer Staatspräsident.

Jakob Mayer

(geb. 1866  in Buchen, gest. 1939 in Buchen)
Mundart- und Heimatdichter, Verfasser u.a. des Fastnachtsliedes „Kerl wach uff“ und des Schützenmarktliedes, Förderer der Vereine und der Fastnacht. Nach 1933 als Jude verfemt in der Heimat, suchte er 1939 den Freitod. Nach ihm ist die Jakob-Mayer-Grundschule und der Jakob-Mayer-Platz benannt.

Wilhelm Schnarrenberger

(geb. 1892 in Buchen, gest. 1966 in Karlsruhe)
Maler, Professor an der Kunstakademie Karlsruhe, Vertreter der Neuen Sachlichkeit.

Ludwig Schwerin

(geb. 1897 in Buchen, gest. 1983 in Ramat Gan/Israel)
Maler und Buchillustrator in München und Berlin, floh 1938 aus Deutschland über die Schweiz nach Palästina, bedeutender israelischer Maler.

Juliana von Stockhausen

(geb. 1899 in Lahr, gest. 1998 in Ingelheim)
Schriftstellerin, lebte viele Jahre auf Schloss Eberstadt.

Johannes Vleugels

(geb. 1899 in Aachen, gest. 1978 in Buchen)
Komponist und Musikpädagoge, Begründer der Musiksammlung Vleugels im Bezirksmuseum Buchen.

Alexandra Röhl

(geb. 1899 in Friederikenruh/Ostpreußen, gest. 1976 in Buchen)
Malerin, Modistin und Schriftstellerin, 1920-1925 mit dem Bauhaus-Künstler Karl Peter Röhl verheiratet, lebte seit 1951 in Buchen, Verfasserin mehrerer Bücher („Duette mit ihm“, „Geflügelte über uns“), Nachlass im Bezirksmuseum Buchen.

Egon Eiermann

(geb. 1904 in Neuendorf bei Berlin, gest. 1970 in Baden-Baden)
Architekt, von Jugend an sehr verbunden mit Buchen, der Heimat seines Vaters, seit 1931 Atelier in Berlin, 1945 Flucht nach Buchen, seit 1947 Professor für Architektur an der TH Karlsruhe, bedeutende Bauten: Gedächtniskirche in Berlin, deutsche Botschaft in Washington, Abgeordnetenhochhaus in Bonn u.v.a., in Buchen 1946-1948 Siedlungen am Gückelberg und in Hettingen, 1962-1967 Erweiterungsbau des Hotels „Prinz Carl“, Grabstätte auf dem Buchener Friedhof.

Anselm Kiefer

(geb. 1945 in Donaueschingen)
Maler von internationalem Rang, wirkte bis 1993 mehrere Jahre in Buchen, das Bezirksmuseum Buchen besitzt von ihm als Dauerleihgabe das Bild „Der Eingeborene“ (1987).

Stadtchronik

Stadtchronik

Chronik der Stadt Buchen im Odenwald

773-774
Erste urkundliche Erwähnung im Rahmen einer Güterschenkung an das Kloster Lorsch.

1280
Buchen wird erstmals als Stadt erwähnt.

1303-1309
Verkauf der Stadt Buchen durch die Herren von Dürn an das Kurfürstentum Mainz.

1346
Buchen gehört dem Neun-Städte-Bund im Mainzer Oberstift an und erhält ein Steuerprivileg.

1380
Buchen wird von kurpfälzischen Truppen vergeblich belagert.

1489
Errichtung des Beginenklösterle-Gebäudes in der Obergasse.

1490
Errichtung des Wartturms im Rahmen der Verstärkung der Stadtbefestigung und Vorstadtummauerung.

1493
Errichtung des Steinernen Baus als Sommerresidenz durch den Mainzer Erzbischof und Kurfürst Berthold von Henneberg.

1503-1507
Umbau der mittelalterlichen Kirche St. Oswald zu einer spätgotischen Hallenkirche.

1525
Beteiligung der Stadt Buchen am Bauernkrieg. Götz von Berlichingen übernimmt in Buchen die Hauptmannschaft über den "Hellen Haufen" der Odenwälder Bauern.

1528
Entzug von Rechten und Freiheiten durch die neue Stadtordnung.

1622
Aufruhr von Hans Senft und Anhängern im Dreißigjährigen Krieg.

1635
Pestepidemie mit rund 1.300 Todesopfern. Stiftung einer alljährlich abzuhaltenden Prozession zu Ehren des Pestpatrons Rochus.

1688
Im pfälzischen Erbfolgekrieg wird ein Teil der Stadtbefestigung zerstört.

1717
Beim Großen Brand wird mehr als die Hälfte der Gebäude zerstört.

1723
Errichtung des Rathauses am Marktplatz anstelle des abgebrannten mittelalterlichen Baues.

1803
Durch die Säkularisation fällt Buchen an das Fürstentum Leiningen.

1806
Buchen kommt zum Großherzogtum Baden.

1845
Gründung der Höheren Bürgerschule, des heutigen Burghardt-Gymnasiums.

1848
Agrarunruhen in Buchen, Plünderung des Leiningschen Rentamts und der Zehntscheune.

1887
Buchen wird an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

1911
Gründung des Bezirksmuseums.

1968
Einweihung des Kreiskrankenhauses.

1973
Verlust des Kreissitzes.

1974
Bildung der neuen Stadt Buchen infolge der Gemeindereform.

1981
Einweihung der Umgehungsstraße der Bundesstraße 27.

1997
Gründung des Interkommunalen Gewerbeparks Odenwald (IGO) zusammen mit den Gemeinden Mudau und Limbach.

1998

Einweihung der neuen Stadtwerke-Gebäude am Hohen Markstein.

1999

Inbetriebnahme der Kreissporthalle unter dem Namen Sportzentrum Odenwald.

2000

Sanierung des Wartturms durch die Bürgeraktion „Rettet den Wartturm".

2001

Freigabe der Querspange von der Eberstadter Straße auf die Umgehungsstraße B 27.

2003

Errichtung der ersten Windpark-Anlage auf Buchener Gemarkung auf dem „Hettinger Eulsberg".

2006

Eröffnung der Gedenkstätte ehemalige Synagoge am Jakob-Mayer-Platz.

2007

500-jähriges Bestehen der Stadtpfarrkirche St. Oswald.

2008

Wiedereröffnung des sanierten Waldschwimmbades.

2011

Einweihung des neuen Besucherzentrums „Eberstadter Tropfsteinhöhle" und der neuen Stadthalle Buchen.

2013

Im Neckar-Odenwald-Kreis wird das BCH-Nummernschild an Kraftfahrzeugen wieder zugelassen.

2014

Bürgerfest zum 40jährigen Bestehen der neuen Stadt Buchen.

2016

Eröffnung der "alla Hopp!"-Anlage entlang der Morre.

Kurze Geschichte der Stadt

Kurze Geschichte der Stadt

Wie allgemein üblich liegt das wahre Alter einer Stadt meist im Dunkel der Geschichte. Erstmals urkundlich erwähnt wird Buchen 773/774 im Urkundenbuch des Klosters Lorsch, dem sog. Lorscher Codex, und hieß damals Buchheim. Karl der Große ist gerade zum König der Franken gekrönt worden.

Einmal da, geht auch schon ein munteres Wechselspiel los. Irgendwem muss die Gemeinde ja schließlich gehören. Die ersten Herren sind die Mönche der Abtei Amorbach. Als das Kloster dann an das Bistum Würzburg fällt, müssen die Buchener kurz vor der ersten Jahrtausendwende natürlich mit. Dann ist erst einmal Ruhe.

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