Ein weiteres markantes Zeugnis der Geschichte Hettigenbeuerns ist der dreigeschossige Wohnturm mit Walmdach, der sogenannte Götzenturm. Auf einer Aufschüttung direkt an der Morre war er als Wasserburg angelegt.
Errichtet wurde die „Veste“ um 1347 von den Vogtsherren des Dorfes. Dies waren die von Adelsheim, die ihre Rechte zu Hettigenbeuern 1347 nach einer unglücklich verlaufenen Fehde dem Hochstift Würzburg zu Lehen auftragen mussten. In den Jahren 1440/45 erwarben die von Berlichingen die eine, im Jahr 1570 auch die andere Hälfte des Besitzes in Hettigenbeuern und hatten diese bis zur Mediatisierung durch das Großherzogtum Baden im Jahr 1806 inne.
In den Archivakten ist oft die Rede vom Schloss von Hettigenbeuern, gemeint ist damit der „Götzenturm“, der als Wahrzeichen Hettigenbeuerns heute noch erhalten ist. Bereits in der Mitte des 14. Jahrhunderts errichteten die Orts- und Grundherren von Hettigenbeuern einen Wohn- und Wehrzollturm. Dieser war von einem Graben und einer Mauer umgeben und diente der Verteidigung des Morretals. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelangte der Götzenturm in den Besitz der Gemeinde und diente ab 1862 als Armenhaus. 1979/80 wurde er vollständig saniert. Er beherbergt die Ortschaftsverwaltung und Räumlichkeiten der örtlichen Vereine.