Wimpinaplatz
Konrad Koch Wimpina wurde um das Jahre 1460 als dritter Sohn des Buchener Bürgers, Gerbers und Landwirts Heinrich Koch geboren. Seine Eltern stammten aus der Reichstadt Wimpfen am Neckar, weswegen er sich später den Beinamen Wimpina gab. Aufgewachsen in Buchen studierte er ab 1479 an der Universität in Leipzig, wo er auch als Magister der Philosophie seit 1485 eine Lehrtätigkeit ausübte. Während seiner Lehrtätigkeit in Philosophie studierte er gleichzeitig Theologie.
Seit 1491 war er Professor der Philosophie und wurde 1494 Rektor an der Universität Leipzig. 1501 empfing er die Priesterweihe und wurde 1503 zum Doktor der Theologie ernannt. Aufgrund seiner vielfältigen wissenschaftlichen Leistungen und seiner organisatorischen Fähigkeiten wurde er als Gründungsrektor an die neu aufzubauende Universität nach Frankfurt an der Oder berufen. In der letzten Phase seines Lebens war Wimpina im Dienste der katholischen Kirche ein Gegner Luthers und Mitverfasser der Confutatio Augustana, der Widerlegungsschrift von römisch-katholischer Seite zu der lutherischen Confessio Augustana. Nach dem Kurfürstentag in Köln im Januar 1531 erkrankte er schwer und ließ sich in das Kloster Amorbach bringen, wo er im hohen Alter von 70 Jahren starb. Sein Leichnam wurde nach Buchen gebracht, wo er in der hiesigen Pfarrkirche beigesetzt wurde. Der Stadt Buchen hat er mittels seines Testaments eine umfangreiche Stiftung vermacht und wurde dadurch zu einem der größten Wohltäter in der Stadtgeschichte.
Nach ihm sind unter anderem das "Wimpinahaus" und der davor liegende „Wimpinaplatz“ benannt. Im Oktober 2020 wurde dem bereits bestehenden Brunnen auf dem Wimpinaplatz eine Sandsteinfigur von Konrad Koch Wimpina hinzugefügt. Die Skulptur, die anhand des in der Stadtkirche befindlichen Epitaphs gestaltet wurde, zeigt Wimpina in der Kanonikertracht. In der rechten Hand hält er das Buch und den Griffel als Symbole des Gelehrten. Der Kelch in der Linken verweist auf Wimpinas Funktion als Priester. Sein Wappen, dass ihm zu Füßen steht, zeigt neben den Initialen einen an den drei oberen Spitzen mit goldenen Sternen besetzten doppelten Feuer- oder Kesselhacken als Hinweis auf den Familiennamen Koch. Die Figur wurde von der Fa. Bernhard in Buchen gefertigt und von der LEADER-Aktionsgruppe Badisch-Franken gefördert.
Neues Rathaus
Direkt neben der Stadtkirche steht das neue Rathaus am Wimpinaplatz mit seinem munter sprudelnden Brunnen. Zwar ziert kein Fachwerk mit geschnitzten Balken die noch junge Fassade, doch lässt gerade sie Erinnerung aufkommen.
Dieses Gebäude hat seine eigene Geschichte. Einst der Ort, wo sich strenge Schulmeister um eine gedeihliche Erziehung ganzer Schülergenerationen sorgten, kümmern sich heute Bürgermeister und Stadtverwaltung um das Gedeihen der Stadt Buchen. Unter Einbeziehung der im Jahre 1920 im Neubarock erstellten ehemaligen Volksschule entstand von 1978 bis 1980 ein Bauwerk, das in der hiesigen Region seinesgleichen sucht. Vorgaben des Denkmalschutzes hinsichtlich Form, Dimension und Baumaterial wurden bei Planung und Umbau peinlich beachtet.
Schon das äußere Erscheinungsbild besticht. Neu ist der Eingangshallentrakt mit seinen Torbögen, dem Balkon und der Fensterfront, hinter der sich die Arbeitsräume des Bürgermeisters sowie ein kleiner Sitzungssaal befinden, ebenso das Walmdach und der rechte Seitenflügel.
Sprossenfenster, Verkleidungen aus heimischem Buntsandstein und dezente Farbgebung tragen dazu bei, dass sich das Rathaus hervorragend in das historische Umfeld einfügt. Wer nicht die kleine Mühe scheut, durch die Eingangshalle die Stufen hinaufzusteigen, findet unter dem Dach eine belichtete Glasfläche. Sie zeigt abstrahiert die Buchener Gemarkung und die eingesetzten Wappen aller Stadtteile. 2010 feierte das neue Rathaus sein 30-jähriges Bestehen.
360° Panorama
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