Prüfen Sie, ob Sie mit der Übertragung des Unternehmens tatsächlich Ihren Ruhestand finanzieren können.
Überlegen Sie, welche Form der Gegenleistung für Sie am günstigsten ist, ohne dass die Liquidität des Unternehmens zu sehr eingeschränkt wird.
Die wichtigsten Formen sind:
Verkauf gegen Einmalzahlung
Sie erhalten den Kaufpreis sofort in einem Betrag und sind nicht mehr vom weiteren wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens abhängig. Sie können den Betrag zum Beispiel verzinst anlegen und selbst entscheiden, ob Sie nur den Erlös oder nur die Zinsen verbrauchen oder ob eine Mischform sinnvoll ist.
Tipp: Berechnen Sie bei diesem Modell Ihre monatlich anfallenden Zinsen aus der Einmalzahlung. Damit können Sie kalkulieren, ob Sie Ihren gewohnten Lebensstil aufrechterhalten können.
Verkauf gegen Kaufpreisraten
Sie gestatten Ihrer Nachfolgerin oder Ihrem Nachfolger, den Kaufpreis nach und nach zu bezahlen. Im Grunde geben Sie ihm einen Kredit, der verzinst werden kann.
Tipp: Sie sollten im Kaufvertrag eine Wertsicherungsklausel aufnehmen, um die Raten an die Lebenshaltungskosten anzupassen (Lebenshaltungskostenindex). Das ist bei Verträgen mit einer Laufzeit von mindestens zehn Jahren gesetzlich erlaubt (das heißt, wenn das Unternehmen frühestens nach zehn Jahren abbezahlt ist).
Verkauf gegen Renten
Bei der Rentenzahlung gibt es Leib- und Zeitrenten. Die Leibrente erlischt mit dem Tod der Nutznießerin oder des Nutznießers. Bei der Zeitrente legen Sie einen Endzeitpunkt für die Rentenzahlung fest. Sie erhalten die Renten in gleichen Abständen und in gleicher Höhe gezahlt.
Tipp: Für den Fall Ihres frühzeitigen Todes können Sie mit Ihrer Nachfolgerin oder Ihrem Nachfolger vereinbaren, dass die Rentenzahlung an Ihre Erbinnen und Erben übergeht oder die Restsumme fällig wird.
Verkauf gegen dauernde Last
Eine dauernde Last ist eine wiederkehrende Zahlung über einen Mindestzeitraum von zehn Jahren. Die Zahlungen erfolgen regelmäßig, aber nicht in gleicher Höhe.
Tipp: Dieses Modell hat für Nachfolgerinnen oder Nachfolger den Vorteil, dass die Zahlungen sich nach ihrer wirtschaftlichen Situation und der des Unternehmens richten. Als Übergeberin oder Übergeber sind Sie mit dieser Form des Verkaufs auf das unternehmerische Geschick Ihrer Nachfolgerin oder Ihres Nachfolgers angewiesen. Sichern Sie die Forderung (dauernde Last) daher ab, z.B. durch einen Eigentumsvorbehalt oder eine Bankbürgschaft.
Übertragung gegen Nießbrauchsvorbehalt
Auch in diesem Fall hängt Ihre Altersvorsorge von der Ertragskraft des Unternehmens ab. Beim Nießbrauchsvorbehalt kann die neue Geschäftsführung jedoch ihre Vergütung oder einen Teil davon vor Berechnung des Gewinns abziehen.
Pacht
Eine der häufigsten Regelungen ist die vorhergehende Verpachtung des eigenen Unternehmens an mögliche Nachfolgerinnen oder Nachfolger. Pachtverträge können Sie über bestimmte Zeiträume abschließen und mit Zusätzen versehen, z.B. mit einer Umsatzbeteiligung des "Noch-Eigentümers".
Tipp: Die Höhe der Pacht sollte sich an der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Betriebes orientieren. Überzogene Pachtforderungen können zur Zahlungsunfähigkeit Ihres Betriebes führen.
09.05.2022 Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
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