Grünes Licht für die Kompostieranlage auf Sansenhecken
AWN-Chef Ginter: Fast 5000 Tonnen werden pro Jahr verarbeitet - Energetische Gebäudesanierung der Stadt zahlt sich aus
Das städtische Straßenerhaltungsmanagement und der Energiebericht für kommunale Liegenschaften standen neben baurechtlichen Genehmigungen und Vergaben im Mittelpunkt der von Bürgermeister Roland Burger geleiteten Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt.
Zunächst ging es um den Antrag auf Änderungsgenehmigung zur Erweiterung der Pflanzenkohleanlage um eine Aufbereitungs- und Kompostieranlage im Bereich des "Zentrums für Entsorgung und Umwelttechnologie Sansenhecken". Die Abfallwirtschaftsgesellschaft des Neckar-Odenwald-Kreises (AWN) beabsichtigt, so teilte Bürgermeister Roland Burger dem Gremium mit, zur bestehenden Pflanzenkohleanlage, auf dem Gelände des "Zentrums für Entsorgung und Umwelttechnologie Sansenhecken" eine Kompostieranlage zur stofflichen Verwertung von Grüngut zu errichten.
AWN-Geschäftsführer Dr. Mathias Ginter erläuterte das Vorgehen im Detail. Durch die bestehende Pflanzenkohleanlage wird Biomasse bereits thermisch verwertet. Zudem werden extern hergestellte Holzschnitzel getrocknet. In der Kompostieranlage sollen zunächst zusätzlich jährlich ca. 6 000 Tonnen Grüngut aufbereitet und verwertet werden. Die Verfahrensschritte umfassen unter anderem die Grünabfallaufbereitung durch Sortieren, Zerkleinern und Sieben und die Zwischenlagerung des Eingangsmaterials, der Zwischenprodukte und der Ausgangsmaterialien. Außerdem soll die Verarbeitung der krautigen Fraktion (4 950 Tonnen pro Jahr) in einer Kompostierungsanlage zu hygienisiertem Kompost erfolgen. Die Anlage soll in der bereits bestehenden linken Hallenhälfte der stillgelegten MBA sowie der angrenzenden Fläche eingerichtet und betrieben werden, wozu die Mitglieder des Ausschusses für Technik und Umwelt das gemeindliche Einvernehmen erteilten.
Ebenfalls beschäftigte sich das Gremium mit dem immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren zur Errichtung und Betrieb einer Anlage zum Halten und zur Aufzucht von Truthühnern auf Gemarkung Rinschheim. Es ging hier unter anderem um eine Änderungsgenehmigung für die Verlängerung bzw. Verbreiterung der Ställe und eine Änderung des Standortes des Futtersilos. Bis zur endgültigen Fertigstellung der Biogasanlage soll ergänzend ein veränderter Betriebsablauf stattfinden, wie Fachbereichsleiter Günter Müller anhand von Plänen aufzeigte.
Nach wie vor ist jedoch die Ausbringung des anfallenden Mists auf landwirtschaftliche Flächen auf der Gemarkung der Stadt Buchen seitens des Antragstellers nicht vorgesehen. Der Ortschaftsrat Rinschheim hat den baulichen Änderungen unter dieser Vorgabe grünes Licht erteilt und auch die Ausschussmitglieder tragen die Änderungen mehrheitlich mit.
Im Rahmen der Straßenzustandserfassung und -bewertung durch die Firma "eagle eye technologies" wurden 5 131 Flächen mit einer Gesamtgröße von über 1 137.000 Quadratmeter im gesamten Stadtgebiet bearbeitet. Insgesamt sind diese Straßen zwar in einem guten Zustand, gleichwohl besteht, so Technischer Dezernent Hubert Kieser, Handlungsbedarf. Deshalb wurde auf Basis dieser Untersuchungen eine Prioritätenliste erstellt und Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Das Ingenieurbüro Dreikant hat sich auf dieser Basis mit verschiedenen innerörtlichen Straßen im Stadtteil Hainstadt, die als Sanierungsschwerpunkt ausgewiesen waren, näher befasst und dafür eine Sanierungskonzeption erarbeitet. Die Ergebnisse wurden in der Sitzung durch Dipl.-Ingenieur Andre Metzger vorgetragen. Entsprechend dieser Systematik soll nun die Sanierung, auch unter Berücksichtigung von Maßnahmen anderer Versorgungsträger, weiter vorangetrieben werden.
Der Energiebericht wurde dem Ausschuss ebenfalls präsentiert. Dieser wertet seit einigen Jahren die Energieverbräuche für die 27 größten Gebäude der Stadt aus. Es werden Daten erfasst und erforderliche energetische Maßnahmen abgeleitet.
"Wir merken, dass sich die vielen energetischen Gebäudesanierungen nun auszahlen", stellte Bürgermeister Roland Burger fest. Das kommunale Energiemanagement bleibt bei der Stadt Buchen auch in der Zukunft eine Daueraufgabe. Im Jahr 2017 sind energetische Maßnahmen an der Innenbeleuchtung der Meister-Eckehart-Schule, die Erneuerung der Heizungsanlage für das Vereinsheim und den Kindergarten Waldhausen sowie die Sanierung der Gebäudehülle, Heizung und Lüftung beim Dorfgemeinschaftshaus in Hettigenbeuern vorgesehen.
Der Ausschuss vergab außerdem den Neubau von Wegen im Tier- und Freizeitpark "Hasenwald" in Hettingen. Die Firma Tomac aus Buchen wird die Arbeiten für ca. 55.000 Euro ausführen.
Für die Erneuerung der Heizkreisverteilung mit Warm- und Beckenwasseraufbereitung im Hallenbad Buchen erhielt die Firma Flicker aus Fahrenbach für ca. 60.700 Euro den Zuschlag.
Mit der Sanierung der raumlufttechnischen Anlagen im Hallenbad Buchen wurde die Firma ESW-Luft und Klimatechnik aus Ellwangen zum Angebotspreis von rund 151.000 Euro vom Ausschuss beauftragt.
In der ehemaligen Halle der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) soll auf Sansenhecken nun eine Kompostieranlage in der linken Hallenhälfte entstehen, in der jährlich knapp 5000 Tonnen Material verarbeitet werden.