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Buchen legt bei der Einwohnerzahl wieder zu

Buchen legt bei der Einwohnerzahl wieder zuJetzt hat die Stadt 18.332 Bürger und damit fast 300 mehr als 2015. Bürgermeister Burger streift in seiner Rede wichtige Ereignisse des Jahres.

Die Übergabe der "Alla Hopp"-Anlage am Schrankenberg im Juli war eines der zentralen Ereignisse im Jahr 2016. Foto: Fritz Weidenfeld.

Buchen. (Wd) Bei der traditionellen Jahresabschluss-Sitzung des Gemeinderates gestern Abend im Bürgersaal des Alten Rathauses richtete Bürgermeister Roland Burger den Blick insbesondere auf das kommunale Geschehen in der Stadt und ging dabei noch einmal auf die wichtigsten Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres ein wie etwa die Fertigstellung der "Alla Hopp-Anlage", die Unterbringung von Flüchtlingen ebenso ein wie auf Herausforderungen, die von der Schulentwicklung gestellt werden, oder der Umsetzung aus dem Handlungskonzept Demografie. Ebenfalls wurde das Geschehen chronologisch aufgelistet. Bürgermeister Burger dankte allen, die diese Stadt gesellschaftlich tragen, indem sie sich für das Gemeinwesen einsetzen.

Die ausgewählten Ereignisse des Jahres 2016 verdeutlichen, dass sich die eine oder andere Entscheidung zwar im Nachhinein einfach darstellt, aber mancher Willensbildungsprozess bzw. manches Projekt auch einen langen Vorlauf hatte, erklärte der Bürgermeister und nannte als Beispiel die "Alla Hopp-Anlage". Am 15. Juli sei das Projekt fertiggestellt worden. Kein halbes Jahr nach dem Spatenstich auf dem 15.000 Quadratmeter großen Gelände wurde die von der Dietmar Hopp Stiftung finanzierte Anlage mit einem großen Fest übergeben und eingeweiht. "Zweifellos war das im ablaufenden Jahr ein besonderes Ereignis für die Stadt Buchen", so der Bürgermeister, der das Handling des laufenden Betriebs am Anfang als Herausforderung bezeichnete. Die Anlage erfordere nachhaltiges Engagement vor Ort und eine permanente Pflege, sei aber ein echter Mehrwert für Jung und Alt und eine Bereicherung für die Stadt.

Weiter erinnerte er daran, dass vor einem Jahr in Buchen Zelte aufgebaut worden seien, um Flüchtlinge unterzubringen. Das Camp "Am Ring" sei im Januar belegt und im Oktober, nach der Eröffnung der kreiseigenen Flüchtlingsunterkunft in der Eberstadter Straße, wieder abgebaut worden. Dennoch bleibe das Thema Flüchtlinge eine Herausforderung. "Die Unterbringungspflicht der Stadt und insbesondere die Integration der Menschen werden uns noch lange Zeit beschäftigten", hob er hervor. Derzeit seien 333 Personen in Buchen untergebracht. In der vorläufigen Unterbringung, die der Landkreis verantworte, seien es 230. In der Anschlussunterbringung befänden sich 103 Menschen.

Die Anschlussunterbringung sei eine gesetzliche Pflichtaufgabe der Stadt und eine Herausforderung, weil man auch für die nachkommenden Familienangehörigen Wohnraum suchen oder schaffen müsse. Offen und ungeklärt sei, in welchem Umfang die Unterbringung in regulären Wohnungen gelinge und nicht zuletzt, wie viele Menschen kommen. Seit dem 1. November habe die Stadt die Zentralstelle mit Simone Fleckenstein als Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte verstärkt. Ein "ganz dickes Dankeschön galt dem Arbeitskreis Asyl und den Initiativkreisen Asyl in den Stadtteilen. Allen die sich ehrenamtlich engagieren, gebühre Anerkennung.

Kurz streifte Burger den Haushalt für 2017, der letzte Woche beschlossen wurde. Dank der stabilen Konjunktur und einer guten Wirtschaftslage könne die Stadt mit 9,24 Mio. Euro in wichtige Zukunftsaufgaben investieren und dennoch die Verschuldung zurückführen. Das seien gute Voraussetzungen für das neue Haushaltsjahr.

Intensiv beschäftige sich der Gemeinderat mit dem Thema Schulen. So habe man die Einführung des Ganztagesbetriebs an der Wimpina-Grundschule entschieden. Derzeit werden 35 Schüler in zwei Gruppen ganztags betreut. Mit der Haushaltverabschiedung seien im Dezember die Weichen für die Erweiterung des Burghardt-Gymnasiums gestellt worden. Fünfzügigkeit auf Dauer bedeute mehr Raumbedarf für mehr Schüler und Lehrer. Am 16. Januar 2017 werde der Wunsch der Karl-Trunzer-Schule, Gemeinschaftsschule zu werden, auf der Tagesordnung stehen.

Anschließend ging Roland Burger auf die Einwohnerstatistik ein. Nach dem städtischen Melderegister habe man Ende November 18.332 Einwohner. 2015 waren es 18.076 Einwohner. Der Zensus erkenne aber fast 400 dieser Einwohner nicht an. Gegen diese Festlegung gehe man mit einer Sammelklage vor. Vom 1.1. bis 30.11.2016 seien in Buchen 158 Kinder geboren worden. Den Geburten stehen 201 Sterbefälle gegenüber. Das Geburtendefizit liege bei 43 Menschen. Im Standesamtsbezirk Buchen seien von Januar bis November 449 Geburten beurkundet worden. Ein positiver Trend: Bis Ende November habe es im Meldeamt 1 147 Anmeldungen neuer Bürger gegeben. Diesen standen 848 Abmeldungen gegenüber. Der Wanderungsgewinn liege bei 299 Menschen. Er habe natürlich auch etwas mit dem Flüchtlingszuzug zu tun und gleiche das Geburtendefizit mehr als aus. Deshalb habe Buchen eine leicht ansteigende Einwohnerzahl. Das Durchschnittsalter in Buchen liege derzeit bei 43,94 Jahren im Vergleich zu 43.13 Jahren Ende 2013.

Der Gemeinderat habe 2015 das Handlungskonzept "Demografie" beschlossen. Nach eineinhalbjährigem Diskussions- und Bürgerbeteiligungsprozess, sei man mittendrin, die dort fixierten Bausteine umzusetzen. Einen wichtigen Meilenstein habe man mit dem Mehrgenerationentreff erreicht. Im April 2016 sei hierzu der Startschuss in der Vorstadtstraße erfolgt. Die Angebote seien unter dem Strich gut angelaufen. Seit Juni habe man mit der Diakonie einen Kooperationsvertrag und Sozialpädagogin Ingrid Scheuerer unterstütze das Projekt. Im Herbst sei der Mehrgenerationentreff in das Bundesprogramm "Mehrgenerationenhaus" aufgenommen worden. Ab 2017 bekomme man Fördergelder für den laufenden Betrieb der Einrichtung. Im Haushalt habe man einen weiteren Betrag für eine bauliche Lösung (Neubau oder Sanierung eines bestehenden Gebäudes) veranschlagt. Der Mehrgenerationentreff bietet die Chance, neue Konzepte bürgerschaftlichen Miteinanders -langfristig und für die Zukunft zu realisieren.

Der Gemeinderat habe zehnmal getagt und 20 Stunden beraten. Dafür dankte der Bürgermeister auch im Namen der Bürgerschaft. RNZ 17.12.2016, 06:00 Uhr

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