Feierliche Benediktion am 22. Februar / Delegation aus Buchen geladen
Stift Göttweig bei Krems liegt laut Routenplaner 639 Kilometer von Buchen entfernt in Niederösterreich. Und doch gibt es seit Jahrhunderten eine konstante Verbindung zwischen der Stadt und dem Benediktinerkloster, die zurückgeht auf Gottfried Bessel. Der gebürtige Buchener war von 1714 bis 1749 der wohl bedeutendste Abt des Stifts, das er nach einem Brand im Jahr 1718 in barocker Pracht wiederaufbauen ließ. Am 8. Januar wurde mit Patrick Maria Schöder OSB in der Nachfolge des nunmehr emeritierten Abts Columban Luser der 66. Abt des benediktinischen Klosters gewählt. An der Benediktion von Abt Patrick werden Bürgermeister Roland Burger und Pfarrer Johannes Balbach am 22. Februar als Ehrengäste teilnehmen.
Stift Göttweig wurde 1083 als Doppelkloster gegründet. Seit 1094 leben die Ordensleute dort nach den Regeln des Heiligen Benedikt. Seit über 900 Jahre strahlt das Kloster, dessen benediktinische Gemeinschaft heute noch 34 Mitglieder hat, als geistliches und kulturelles Zentrum stark in seine Umgebung aus. Großen Anteil daran hat auch Abt Gottfried Bessel, der politisches Geschick mit hoher Kompetenz als Theologe, Geschichtswissenschaftler, Wiener Universitätsrektor und Kunstmäzen in sich vereint hat. Seiner heimatlichen Kirchengemeinde hat Abt Bessel einen kostbaren Messkelch und eine Kapelle gestiftet; in Buchen sind die Realschule und eine Straße nach dem berühmten Sohn der Stadt benannt.
2006 machte Bürgermeister Roland Burger zusammen mit Bürgermeister a.D. Josef Frank und dem bereits verstorbenen Dekan Werner Bier seinen Antrittsbesuch im Stift Göttweig beim damaligen Abt Dr. Clemens Lashofer. Der Benediktiner pflegte über Jahrzehnte sehr enge Beziehungen zur Stadt Buchen, war hier oft zu Gast und war unter anderem mit dem damaligen Vorsitzenden des Vereines Bezirksmuseum Buchen, Walter Roos, eng befreundet. Zur Einweihung der Abt-Bessel-Realschule im Mai 1975 brachte er die Göttweiger Sängerknaben mit nach Buchen, weihte 1976 die neue Rochusglocke in St. Oswald und wurde im Dezember 1998 mit der Ehrenmedaille der Stadt Buchen ausgezeichnet. Unvergessen ist auch der „Buchener Tag“ am 24. Juli 1983, als im Rahmen der 900-Jahrfeier des Stifts über 500 Buchener Bürgerinnen und Bürger nach Göttweig gekommen waren, um die Feierlichkeiten mitzugestalten.
Im Jahr 2009 verbrachte eine Jugendgruppe der katholischen Jugend aus Buchen eine Freizeit im Gästehaus des Klosters. Zeitgleich wurde damals, nach dem Tod von Abt Clemens, dessen Nachfolger Abt Columban Luser gewählt. Bereits zu dessen Benediktion weilte eine Delegation mit Vertretern von Stadt und Pfarrgemeinde als Ehrengäste des Konvents in Göttweig. Und natürlich pflegte auch Abt Columban die Verbindung in den Odenwald. Als Festprediger im Rahmen der Rochusprozession in Buchen, als Besucher des 50. Schuljubiläums der Abt-Bessel-Realschule oder als Ehrengast des Dekanatsfestes 2011 war er, damals mit Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, zu Gast.
Bürgermeister Burger und Dekan Balbach verbinden ihren erneuten Besuch im Stift Göttweig mit dem Wunsch, dass auch der neue Abt Patrick die Verbindung in den Odenwald pflegen möge ganz nach den Worten vom vormaligen Abt Dr. Clemens Lashofer, der einst betonte: „Göttweig hat weiterhin eine offene Tür und ein offenes Herz für Besucher aus Buchen.“