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„buchen-gedenkt.de“

Der Stadt Buchen war und ist es ein wichtiges Anliegen, den vielen Menschen, die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden, angemessen zu gedenken. Ein Anliegen, das nie abgeschlossen sein kann. In diesem Licht sind zwei Veranstaltungen zu sehen, die am 5. und 10. November 2024 stattfinden.

 

Am Dienstag, 5. November, wird nach einer langen pandemiebedingten Pause Frau Eveline Goodman-Thau wieder nach Buchen kommen. Die in Wien geborene Rabbinerin und Professorin für jüdische Religions- und Geistesgeschichte hat als Kind die Shoah überlebt und ist Gründerin und Direktorin der Hermann-Cohen-Akademie für Religion, Wissenschaft und Kunst in Buchen. Sie wird um 18 Uhr der alljährlichen Gedenkveranstaltung anlässlich des Novemberpogroms von 1938 in der „Gedenkstätte für alle Opfer des Nationalsozialismus“ in der Vorstadtstraße beiwohnen, bevor sie um 19 Uhr einen Vortrag im Klösterle hält. Tags darauf wird sie im BGB mit Schülerinnen und Schülern in einem Zeitzeugengespräch sprechen.

„buchen-gedenkt.de“ heißt das neue Gedenkprojekt der Stadt, das die Verwaltung in Gestalt von Stadtarchivar Tobias-Jan Kohler im Auftrag des Gemeinderates konzipiert hat. Im Januar wurde es einstimmig beschlossen und wird nun in Zusammenarbeit mit der SchreiberGrimm Werbeagentur umgesetzt. Der Öffentlichkeit vorgestellt wird das Projekt im Beisein von Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Roland Burger am Sonntag, 10. November um 17 Uhr in der ehemaligen Synagoge in Eberstadt, Rathausstraße 23. Vorgestellt werden dabei auch die Videoclips über die Lebensgeschichten von Marie Wolf und Susanna Stern, jüdische Mitbürgerinnen, die beide ermordet wurden. Diese beide ersten Videos, denen weitere folgen sollen, sind zentraler Bestandteil des Gedenkprojektes. Danach gibt es die Möglichkeit zum Austausch bei einem Stehempfang im gegenüberliegenden Farrenstall.

Im Vorfeld hatte sich ein einmal jährlich tagendes Gremium mit Vertretern der Schulen, Kirchen, des Bezirksmuseums und des Gemeinderates unter Leitung von Fachbereichsleiterin Simone Schölch getroffen: „Unser Gedenkkonzept ist zwar am Schreibtisch Tobias-Jan Kohlers entstanden, aber es soll in der Öffentlichkeit und mit der Beteiligung von Schülerinnen und Schülern, von Bürgerinnen und Bürgern wachsen und immer mehr Lebensgeschichten von Opfern aufgreifen und darstellen.“ Auch dort wurde das Konzept von Tobias-Jan Kohler vorgestellt, dessen erste Umsetzungen mit den Gedenktafeln und Video-Clips zu den beiden genannten Frauen am 10. November der Öffentlichkeit präsentiert werden.

 

Bildunterschrift

Marie Wolf war die Tante des kürzlich verstorbenen Albert Lester, der als Albrecht Levi in der Buchener Marktstraße geboren wurde. Sie wurde 1942 in Auschwitz ermordet. Ein Videoclip über sie, in dem ihr Neffe ihren Lebensweg erzählt, ist Bestandteil eines neuen Gedenkprojektes, das am 10. November in Eberstadt vorgestellt wird.  

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