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Die KWiN informiert: Verpackungen - Weniger ist mehr!

Tipps zum Vermeiden von Verpackungen beim Einkauf

Die Abfallvermeidung ist vor dem Hintergrund ständig zunehmender Abfallmengen wichtiger denn je. Dies gilt insbesondere, sogar rund 30 Jahre nach Einführung der separaten Verpackungssammlung, für die Verpackungsabfälle, die über die Verpackungstonne mit dem Gelben Deckel gesammelt werden.

Jeder Bürger kann durch sein Verhalten als Kunde Einfluss ausüben.  Viele Verpackungen können ganz eingespart werden oder durch bewusstes Einkaufen zumindest verringert werden. Die Kreislaufwirtschaft Neckar-Odenwald AöR gibt Anregungen, welche Möglichkeiten es gibt.

Im Vergleich produziert Deutschland ca. 20 % mehr Verpackungsabfall als der europäische Durchschnitt. 2018 fielen laut dem Umweltbundesamt 18,0 Millionen Tonnen Verpackungsabfall an, Tendenz steigend. Verpackungen erfüllen z.B. zum Schutz der Ware einen wichtigen Zweck, sind aber dennoch oft in ihrer Art und Menge unnötig und werden nach sehr kurzer Gebrauchsdauer zu Abfall! Was also kann man tun?

Eine Möglichkeit ist die Nutzung von Mehrwegsystemen für verschiedene Produkte. Gegenüber Einwegverpackungen, z.B. aus Kunststoff, wird eine große Menge Material gespart, insbesondere, wenn es sich bei den Mehrwegverpackungen um solche aus Glas handelt. Glasflaschen können nach bis zu 50 Umläufen wieder zu neuen Flaschen oder Gläsern eingeschmolzen werden. Bei vielen Getränken sowie bei Milch und Joghurt hat man die Wahl, auf Mehrwegsysteme zurückzugreifen. Die Mehrwegquoten nehmen seit Jahren ab. Eine Trendumkehr ist wünschenswert.

Für unterwegs kann man sehr gut Getränke, z.B. Leitungswasser, in wiederverwendbare eigene Flaschen abfüllen. Übrigens gibt es mittlerweile sogar Apps, die Adressen zum kostenlosen Wieder befüllen anzeigen. Solche Stationen sind im Internet unter dem Stichwort „Wasserflaschen auffüllen“ aufzufinden.

Gemüse und Obst kann lose gekauft werden. Das spart nicht nur Verpackungsabfall, sondern beugt auch Lebensmittelabfällen vor. In der Regel hat man im Supermarkt die Möglichkeit, zwischen Verpacktem und Unverpacktem auszuwählen. Statt der angebotenen kleinen Plastikbeutel können wiederverwertbare Baumwollnetze benutzt werden, die inzwischen in den Gemüsetheken immer häufiger angeboten werden. Wochenmärkte bieten sich ebenfalls für den abfallarmen Einkauf an. Prinzipiell ist es von Vorteil, Produkte aus regionalem Anbau zu verwenden. Diese sind zumeist nicht nur frischer, sondern benötigen auch für den Transport weniger Verpackungen und Energie als Produkte, die von weither antransportiert werden. Lose Lebensmittel können noch dazu viel besser in der tatsächlich benötigten Menge gekauft werden und in der Folge müssen auch weniger übrig gebliebene Lebensmittel weggeworfen werden.

Einige Produkte gibt es auch in Nachfüllpacks zu kaufen. Wer z.B. Flüssigseife verwenden möchte, muss nicht jedes Mal eine neue Spenderflasche kaufen, sondern kann diese nachfüllen. Hierbei wird über 50% Packmittel weniger verbraucht. Noch mehr Verpackungen spart ein, wer stattdessen feste Seife (oder auch Shampoo) kauft. Diese sind in der Regel nur in Papier verpackt und vermeiden dadurch große Abfallmengen – und u.U. auch Mikroplastik, das in manchen Kosmetikprodukten enthalten ist.

Verpackungen können aus verschiedenen Materialien gefertigt sein. Kunststoff, Aluminium, Pappe – oder aus einem Verbund aus mehreren dieser Stoffe. Diese Verbundmaterialien lassen sich schlechter stofflich verwerten als Verpackungen aus nur einem Material. Mancherorts werden Produkte auch unverpackt angeboten. Der Kunde bringt also seine eigene, wiederverwendbare Verpackung zum Einkauf mit. Der Kaffee unterwegs schmeckt aus einem Mehrwegbecher sicher auch besonders gut! Apropos Kaffee: Es gibt auch nachfüllbare Kaffeekapseln für die Maschine zu Hause. Auch hier kann der Kunde durch sein Einkaufsverhalten Abfall einsparen.

Gerade während der Corona-Pandemie wird immer mehr im Internet eingekauft. Dadurch wachsen die Verpackungsabfallberge weiter. Ist eine Internet-Bestellung unvermeidlich, kann man aber auch hier darauf achten, dass die Verpackung des Produktes möglichst wenig aufwändig ist. Hat man die Wahl, ist eine Pappschachtel ist z.B. einer Schachtel aus mehreren Materialien vorzuziehen.

Praktischerweise trägt man seine Einkäufe in Körben oder wiederverwendbaren Taschen (Baumwolle, Jute, Recycling-PET) nach Hause. Die nicht vermeidbaren Verpackungen sollten dann gut sortiert nach Papier/Pappe, Glas und weiteren Materialien in die angebotenen Sammelsysteme gegeben werden.

Als Hilfestellung für die Verbraucher werden die Hersteller von Verpackungen zukünftig Trennhinweise auf die Verpackungen aufdrucken.

Die KWiN ist unter 06281/906-0 oder www.kwin-online.de erreichbar.

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