Obst und Gemüse sind so gesund und kalorienarm, dass man möglichst viel davon verzehren sollte. Vermeiden sollte man nur, etwas davon verderben zu lassen. Abgesehen davon ist die Recyclingfähigkeit pflanzlicher Speiseabfälle einzigartig. Alle technischen Recyclingprozesse orientieren sich am geschlossenen Kreislauf der Natur von Wachsen, Fruchtbringen, Verzehr und Verrottung.
Im Hausgarten wird dieser natürliche Vorgang durch die Kompostierung genutzt, um den Boden in Beeten und Rabatten auf natürliche Weise zu düngen und zu verbessern – da weiß der Gärtner, was er hat. Die Sammlung von Küchenabfällen über die Bioenergie-Tonne erfordert aufgrund der riesigen Sammelmengen viel Maschinentechnik. Heraus kommt aber das gleiche, nämlich Kompost-Dünger, welcher in Landwirtschaft und Gartenbau eingesetzt wird. Aus den Kartoffelschalen, Brotresten und Schnittblumen von gestern wird also unser Essen von morgen: Kartoffeln, Brotgetreide und auch wieder Blumen. Anders als der Hausgärtner hat der Landwirt aber keinen Einfluss darauf, was über die Bioenergie-Tonne in seinen Kompost hineinkommt. Das kommt nämlich nicht von ihm selbst sondern: Von uns - von uns allen, die wir tagtäglich unsere Bananenschalen, Nudelreste, Balkonblumen und vieles mehr in die Bioenergie-Tonne geben.
Wenn wir unsere Bio-Abfälle sorgfältig trennen, ist das nicht nur erfreulich für den einzelnen Haushalt, weil es ihm Müllgebühren spart. Nein, es hat viel größere Auswirkungen. Eine gute Bioabfall-Trennung ermöglicht eine hochwertige Verwertung und unterstützt die Landwirte bei der Gesund-Erhaltung der Ackerböden mittels guter Komposte.
Kunststoffe aller Art sind daher in den Bioenergietonnen fehl am Platz. Selbst als bio-abbaubar gekennzeichnete Folien und Beutel werden mit den aktuellen Kompostierverfahren noch nicht ausreichend abgebaut. Die Folienreste können über den fertigen Kompost in die Ackerböden gelangen, und verschärfen dort das Problem der Mikroplastik-Anreicherung. Für das Verpacken von Bio-Abfällen in die Küchen-Eimer und in die großen Bioenergie-Tonnen sollten daher ausschließlich Papiertüten oder Zeitungspapiere verwendet werden. Die hier eingesetzten Druckfarben sind für die Kompostierung unbedenklich, auch bei Papiertüten von Bäckern und Metzgern.
Auf gar keinen Fall sollten in die Bioenergie-Tonnen Gegenstände aus Metall gegeben werden. Das kann leicht passieren, wenn in Blumensträußen Bindedraht enthalten ist, oder wenn kleine Gartengeräte mit den kompostierbaren Abfällen in der Tonne verschwinden. Als ganz besonders schädlich sind Batterien aller Art hervorzuheben. Die im Kompost natürlicherweise vorhandenen Säuren lösen gesundheitsschädliche Metall- und Schwermetall-Ionen aus Metallgegenständen heraus, und diese gehen dann in den Kompost über. Bei Batterien kommen noch die Säuren und Laugen hinzu, die für die elektrochemische Funktionsfähigkeit in den Batterien enthalten sind.
Wenn einmal eine Bioenergie-Tonne mit einem roten Anhänger stehenbleibt, hat der Detektor am Sammelfahrzeug eine Fehlbefüllung gemeldet. Sie bleibt dann ungeleert stehen zum Schutz des Komposts, zum Schutz von Landwirtschaft, Böden und Ernten. Sie kann bei der folgenden Restmüll-Leerung gegen Bezahlung bereitgestellt werden, oder nach einer Sortierung beim folgenden Leerungstermin für die Bioenergie-Tonnen.
Wichtig ist eine korrekte Befüllung mit ausschließlich kompostierbarem Material: Küchen- und Speisereste pflanzlicher Herkunft sowie verwelkten Schnitt- und Balkonblumen. Speisereste tierischer Herkunft sollten zum Schutz vor Geruch und Ungeziefer besonders sorgfältig portionsweise in Papier verpackt eingefüllt werden. Grundsätzlich sollten zum Verpacken der Bio-Abfälle und zum Auskleiden von Sammeleimern und Bioenergie-Tonnen nur Papier verwendet werden.
Die KWiN ist für Anfragen erreichbar unter Tel. 06281/906-0.