Der Gemeinderat hat am Montagabend dem Umbau des Gebäudes in der Hollergasse 14 zum Mehrgenerationentreff bei lediglich zwei Enthaltungen zugestimmt und damit den Weg freigemacht für Investitionen von insgesamt 600.000 Euro.
Den Planungsentwurf stellte Architektin Alexandra Wolfram in der Sitzung vor, die mit der Planung des Umbaus beauftragt wurde. Es soll "ein offenes Haus der Begegnung werden", so die Architektin.
Die Ausführung, so machte Bürgermeister Roland Burger deutlich, muss in verschiedene Bauabschnitte eingeteilt werden, damit eine zügige Realisierung der Maßnahme, besonders des ersten Bauabschnitts "Pflegestützpunkt" erfolgen kann. Dieser Stützpunkt, der vom Landkreis betrieben wird, soll bis Ende 2018 zur Verfügung stehen. Für den Umbau bzw. die Erweiterung des Gebäudes zum Mehrgenerationentreff stehen in diesem Jahr rund 400.000 Euro zur Verfügung. Der Rest soll in den Haushalt 2019 eingestellt werden. Damit erfolgt auch die Fertigstellung im nächsten Jahr.
Das Gebäude in der Hollergasse bietet eine große Chance für die Weiterentwicklung des seit April 2016 bestehenden Mehrgenerationentreffs, der sein Domizil in der Vorstadtstraße hat. In einem Workshop wurden im Oktober 2017 Ideen für das neue Gebäude und dessen künftige Nutzung erarbeitet, erinnerte Alexandra Wolfram. Verschiedene Arbeitsgruppen sammelten Vorschläge und ermittelten Raumbedarfe für eine flexible Nutzung. Barrierefreiheit ist dabei ein wichtiges Thema. Die Erreichbarkeit der Räume im Obergeschoss soll durch einen Aufzug verwirklicht werden, so die Architektin.
Die Umgestaltung und der Umbau des bisherigen Wohnhauses aus dem Jahre 1970 mit zwei getrennten Wohneinheiten stelle eine Herausforderung dar. Wohnräume müssen zu möglichst flexibel nutzbaren Versammlungs-, Beratungs- und Büroräumen umgebaut werden. Zentrale sanitäre Anlagen, einschließlich einer behindertengerechten Toilette sollen im Anbau untergebracht werden, so die Planerin.
Die Gebäudesubstanz sei insgesamt in einem guten Zustand. Im Erdgeschoss soll ein großer Mehrzweckraum entstehen, die Fenster sollen erneuert werden. Die Anbindung an die "Alla hopp"-Anlage sei sehr gut möglich, der Garten eigne sich für Grillplatz, Kiosk und Bürgernutzgarten. Neu geschaffen werden soll zudem der Eingangsbereich.
Im Obergeschoss soll die Raumstruktur mit Küche und Räumen unterschiedlicher Größe belassen werden. Ebenfalls bleiben Dach und Außenanlage zunächst erhalten, erklärte Bürgermeister Burger.
Zuvor hatte Diplom-Sozialpädagogin Ingrid Scheurer vom Diakonischen Werk, die hauptamtlich mit Simone Schölch und Helga Schwab-Dörzenbach von der Stadtverwaltung den Mehrgenerationentreff leitet und hierbei tatkräftig von 30 Ehrenamtlichen unterstützt wird, die aktuelle Situation und die Aktivitäten beleuchtet. Am 23. April soll der zweite Geburtstag des Treffs gefeiert werden.
Die Ehrenamtlichen seien im Alter zwischen 30 und 80 Jahren. Die vielfältigen Angebote wie Kaffeetreff, Spielenachmittage, Beratungsangebote und Vorträge wurden an 280 Terminen im Jahr 2017 umgesetzt. Insgesamt zählte man rund 2 170 Besucher. Schwerpunkt war die sog. "nette Runde für Jung und Alt" mit über 1 700 Besuchern. Die Angebote für Kinder und Familien wurden von 188 Besuchern genutzt, der Bereich Informatives, Unterstützung, Austausch von rund 290 Besuchern.
Ziel sei es, den offenen Treff auszubauen und mehr jüngere Menschen zu erreichen, den Bekanntheitsgrad zu steigern und neue aktive Mitmacher zu gewinnen, erklärte Ingrid Scheuerer. "Alle Menschen können vom Mehrgenerationentreff profitieren", betonte sie abschließend.
"Es ist ein Projekt, das noch im Wachsen ist", unterstrich Bürgermeister Burger. Dazu werden auch die neuen Räumlichkeiten beitragen, betonte er.