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Gemeinderatssitzung: Konzeption für Hochwasserschutz und Renaturierung der Morre

Gemeinderatssitzung: Konzeption für Hochwasserschutz und Renaturierung der Morre Gemeinderat stimmt Konzeption für Hochwasserschutz und Renaturierung der Morre am Abschnitt "Lohplatz" zu

Diese Behelfsbrücke über die Morre vom Jakob-Mayer-Platz zum "Alla hopp"-Gelände wird entfallen. Stattdessen wird unweit davon eine kleinere Brücke gebaut, die bei Hochwasser sogar überschwemmt werden kann. Fotos: Fritz Weidenfeld

 Buchen. (Wd) Das Thema Hochwasserschutz und Renaturierung der Morre befasste den Gemeinderat wiederum in seiner ersten Sitzung im neuen Jahr am Montag im Bürgersaal des Rathauses. "Ein Thema, in das schon viel Hirnschmalz geflossen ist", stellte Bürgermeister Roland Burger eingangs fest. Diesmal gehe es um den Bereich "Lohplatz" als letzten Abschnitt in der Kernstadt. Aber auch in den Stadtteilen Hainstadt, Bödigheim und Eberstadt stehen noch Maßnahmen an, bemerkte er und verwies darauf, dass auf diesem Gebiet in Götzingen und Rinschheim schon viel erreicht worden sei.

Die neuer kleinere Brücke an der Morre soll etwa 20 Meter oberhalb in Richtung des neuen Generationentreffs gebaut werden. Die Morre darf dann bei Starkregen über die Ufer treten und ins dafür vorgesehene Gelände laufen.

Starkregenniederschläge hätten seit einiger Zeit zugenommen, sodass nun andere Tabellen zugrunde gelegt werden müssen als noch vor 20 Jahren. Das mache Hochwasserschutzplanungen anspruchsvoll. In Buchen nehme man 100-jährige Ereignisse als Maßstab für die Schutzplanungen an. Auch im Januar sei die Morre durch Dauerregen im Bereich "Lohplatz" stark angestiegen, zeigte Roland Burger mittels Fotos auf. Das Bachbett der Morre sei zeitweise an den Rand der Leistungsfähigkeit gekommen. Nun gehe es im Abschnitt zwischen Sparkasse und "Lohplatz" an die konkrete Planung für den Hochwasserschutz und für die Renaturierung der Morre.

In der Gemeinderatssitzung im Februar vor einem Jahr wurde beschlossen, das durchgehend gepflasterte Gewässerbett der Morre abzubrechen, das Sohlgefälle teilweise abzusenken und Hochwasserschutzwälle zu errichten. Das Konzept wurde vom beauftragten Ingenieurbüro detailliert ausgearbeitet und entsprechende Pläne bereits mit den Fachbehörden erörtert.

Noch nicht abschließend thematisiert sei die fußläufige, behindertengerechte Anbindung der Innenstadt an die "Alla hopp"-Anlage in Höhe des Jakob-Mayer-Platzes. Die hierfür in Frage kommende Brückenkonstruktion sei grundsätzlich unter Berücksichtigung der Erfordernisse zum Hochwasserschutz zu bauen.

Dies habe erhebliche Auswirkungen auf die Spannweite und Höhenlage der Brücke. Längere Anrampungen seien aufgrund der Barrierefreiheit notwendig. Insgesamt sei diese größere Brücke mit rund 80.000 Euro anzusetzen, bestätigte Baudezernent Hubert Kieser.

Als Alternative schlug die Bauverwaltung jetzt eine wesentlich kleinere Brücke auf Höhe des Mittelwasserabflusses und einer daneben angeordneten Flutmulde vor. Der Vorteil wäre, so Kieser, dass sich eine solche Brücke weniger dominant in die Umgebung einfügen würde und die Wegführung eleganter zu gestalten sei.

Ein Nachteil wäre, dass der Weg und die Brücke bei Hochwasser nicht passierbar wären. Das käme "schätzungsweise einmal im Jahr" vor. Die kleinere Brücke würde nur rund 10.000 Euro kosten. Diese Brücke werde aber so geplant, dass diese und natürlich auch der tiefer gelegte Weg das Hochwasser überstehen.

"Das ist nicht die klassische Lösung, aber dennoch genehmigungsfähig", unterstrich Bürgermeister Burger. Ein barrierefreier Zugang zum "Alla hopp"-Gelände sei unterdessen jederzeit über die Hollergasse möglich. Auch dieser Abschnitt "Lohplatz"werde dann elementarer Bestandteil vom "Grünen Band". Das ist ein vom Land bereits ausgezeichnetes Naherholungsgebiet entlang der Morre inmitten der Stadt. Die Gesamtkosten im Abschnitt "Lohplatz"werden auf rund 500.000 Euro geschätzt. Mit etwa 80 Prozent rechnet die Stadt an öffentlichen Zuschüssen. Der Gemeinderat stimmte der Variante mit kleiner Brücke und tiefer gelegten Wegen nach kurzer Diskussion einstimmig zu.

Rhein-Neckar-Zeitung 24.01.2018

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