Eichhörnchen sind possierliche Tierchen, die flink auf Bäume klettern und im Herbst Nüsse vergraben. Und die, wie auch die Igel, leider allzu oft einen frühen Tod auf den Straßen finden.
Das passiert auch auf der Strecke vom Kaufland-Kreisel Richtung Hainstadt. Das Ehepaar Menzel, das unweit davon wohnt und viele Eichhörnchen im eigenen Garten beobachten kann, hatte in diesem Jahr schon sieben tote Tiere auf dieser kurzen Strecke gezählt, als sie mit Stefan Müller vom Bauamt der Stadtverwaltung ins Gespräch kamen. Beim passionierten Rehkitzretter stieß die Idee einer „Eichhörnchenbrücke“ auf offene Ohren – und die ist seit wenigen Wochen installiert. Auch, wenn die Idee zunächst nach Aprilscherz klingen mag.
Tatsächlich wird es aufmerksamen Autofahrern bereits aufgefallen sein: das Seil, das von Baum zu Baum über der Fahrbahn gespannt ist. Konkret handelt es sich um ein Kunsthanfseil in einer Stärke von 38 mm, das der Witterung trotzen soll. Bauhofmitarbeiter haben es in über fünf Meter Höhe angebracht, damit auch der Schwerlastverkehr nicht behindert wird. Ob die „Brücke“ – die es so oder so ähnlich auch an anderen Stellen in Deutschland und darüber hinaus gibt – von den Eichhörnchen auch benutzt wird, ist noch unklar. “Die Tiere sind schlau“, erklärt Stefan Müller dazu: „Ich bin sicher, dass die erkennen, dass sie über das Seil von einer Straßenseite zur anderen kommen.“ Videos im Netz bestätigen diese Annahme. Und das Ehepaar Menzel erklärt: „Seitdem haben wir zumindest keine toten Eichhörnchen mehr auf der Straße gesehen“. Noch muss die Situation weiter beobachtet werden; aber wenn hier mit kleinem Geld tatsächlich spürbar Abhilfe geschaffen werden konnte, könnte dieses Beispiel an anderen neuralgischen Stellen Schule machen.
Bildunterschrift:
Das Ehepaar Menzel und Stefan Müller vom Bauamt der Stadt Buchen hoffen darauf, dass die neue „Eichhörnchenbrücke“ Richtung Hainstadt – ein einfaches Kunsthanfseil in fünf Metern Höhe - von den Tieren zur Querung der Straße auch angenommen wird.