Was wäre Buchen ohne seine lebendige, vielfältige und innovative Vereinswelt? – auf jeden Fall nicht so bunt, lebens- und liebenswert, wie alle es kennen.
Denn die Vereine sind bedeutende Pfeiler im gesellschaftlichen Miteinander. Die Verantwortlichen besser zu vernetzen und zu informieren war die Intention des ersten Buchener Vereinstreffens, das nach einer zuvor erfolgten Vereinsumfrage in der Stadthalle stattgefunden hat. Mit sehr erfreulicher Resonanz von den Vereinsvertretern.
Die Arbeitsgruppe „Vernetzung der Vereine“ ist aus dem städtischen Bürgerbeteiligungsprojekt „Der Ländliche Raum für Zukunft“ entstanden. In dieser Arbeitsgruppe arbeiten Dr. Harald Genzwürker, Kirsten Hartl, Clara Linke, Michael Mainx, Tanja Rohe, Lukas Schäfer, Ingrid Scheuerer, Lea Zimmermann und Sandra Röckel mit.
„Schön, dass sie sich Zeit genommen haben, um an diesem Abend hoffentlich neues Wissen und neuen Erkenntnisse zu erlangen“, begrüßte Sandra Röckel namens der Arbeitsgruppe und führte gekonnt durch das Programm.
„Wir haben in Buchen ein sehr reges Vereinsleben, auf das wir stolz sind“, betonte auch Bürgermeister Burger zu Beginn des Abends und unterstrich die Bedeutung der Vereinsarbeit. Die Pandemie habe vielen Menschen eindrücklich gezeigt, was ohne die Aktivitäten der Vereine fehle. Er lobte die anwesenden Vereinsvorstände für ihren Einsatz: „Sie gestalten das gesellschaftliche Leben mit“. Bürgermeister Burger erinnerte an das erfolgreiche digitale Bürgerbeteiligungsprojekt, nach deren Abschluss vier Arbeitsgruppen gebildet wurden:“ Da gibt es „Wochenmarkt und Regionale Produkte“, „Netzwerk Mensch und Umwelt“ sowie „Digitales Kinderrathaus“ und eben die Gruppe „Vernetzung der Vereine“.
Vereine haben viele Gemeinsamkeiten und behandeln oft die gleichen Themen wenn es beispielsweise um Veranstaltungen, Mitgliederversammlungen und Mitgliedergewinnung in Zeiten des demographischen Wandels geht. Ein Netzwerk, welches allen zugutekomme, könne hier wertvoll und hilfreich sein.
Tanja Rohe und Lukas Schäfer stellten dann die Umfrageergebnisse vor. Bei der Frage zur bereits bestehenden Vernetzung wurde beleuchtet, dass mehr als drei Viertel der befragten Vereine Kontakt zu mindestens einem weiteren Verein hat, aber knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer dennoch Interesse an einem digitalen Vernetzungsportal hat. Mehr als ein Drittel der Befragten zeigt Interesse an einem regelmäßigen Treffen, dass über die Terminkoordination hinausgeht. Bei der Beleuchtung der Vereinsveranstaltungen und Events wurde deutlich, dass ein Drittel der Vereine schlechte Besucherzahlungen auf Terminüberschneidungen zurückführt. Mehr als 40 Prozent hat Interesse, durch Kooperation mit anderen Vereinen ihre Veranstaltungen neu zu beleben. Zudem gibt es durchaus Interesse, an Veranstaltungen des Stadtmarketings mitzuwirken.
Matthias Grimm von der Werbeagentur Schreiber-Grimm stellte dann den Veranstaltungskalender und die Vereinsdatenbank auf der städtischen Homepage www.buchen.de vor. Er zeigte die Funktionen des Kalenders und informierte, dass die Vereinsdatenbank mit einer aktuellen Abfrage derzeit neu aufgebaut werde. Außerdem zeigte er die Möglichkeit eines Login-Bereiches bei der Vereinsdatenbank zur Schaffung eines digitalen Netzwerkes.
Teresa Dittrich vom Fachdienst Stadtmarketing und Tourismus ging auf die IHK-Kampagne „Heimatshoppen“ ein. Die Stadt Buchen wird sich auch im Jahr 2022 an der Kampagne beteiligen, was für Vereine durchaus lukrativ sein kann. Gleichzeitig werden durch die damit verbundene „Kassenzettel-Jagd“ einheimische Geschäfte und Gastronomie unterstützt.
Volker Noe vom Ehrenamtszentrum Neckar-Odenwald ging in einem Impulsvortrag zunächst auf die Bedeutung des Ehrenamtes und auf Fallstricke in der Vereinsarbeit ein. Er könne hier, zum Beispiel bei Satzungsänderungen, bei Bedarf Hilfestellung geben. Noe informierte über Möglichkeiten der Mitgliedergewinnung und stellte die Angebote des Ehrenamtszentrums vor.
Nach den Vorträgen folgte ein Austausch mittels „Speed-Dating“. An zehn Thementischen ging es beispielsweise um den Austausch im Event- und Personalbedarf, das Interesse an Events anderer Vereine teilzunehmen, um Hygiene- und Lebensmittelvorschriften. Weitere Themenfelder waren der Veranstaltungskalender und die Vereinsdatenbank, das Stadtmarketing, der Datenschutz, ein Schutzkonzept für Kinder und Jugendliche im Verein und das Ehrenamtszentrum. Auch einen „offenen Tisch“ für Anregungen, Ideen und Wünsche aller Art gab es. Die Thementische wurden viermal gewechselt, bevor der gelungene Abend mit einem Dankeschön an alle Beteiligten endete. Das Fazit war: „Daumen hoch“ für das erste Buchener Vereinstreffen!